Nullzinsen drücken weiter auf Lebensversicherungs-Überschüsse
Die anhaltende Nullzinspolitik in der Eurozone erschwert es den Lebensversicherungen zusehends, mit Hochsicherheits-Geldanlagen Überschüsse für ihre Kunden zu erwirtschaften. Laut einer Studie der Ratingagentur Assekurata sank die durchschnittliche laufende Verzinsung klassischer Lebensversicherungspolicen zuletzt auf 2,14 Prozent, nachdem sie vor einem Jahr noch 2,29 Prozent betragen hatte. In die Analyse flossen Daten von 47 Versicherern ein, die gemessen am Prämienvolumen für 69 Prozent des Gesamtmarktes stehen.
Konsequenz dieser Entwicklung ist die Abkehr von der 100-Prozent-Beitragsgarantie, wie sie immer mehr Versicherer vollziehen. Mit mehr Freiheit in der Kapitalanlage, insbesondere auch an den Börsen, lassen sich höhere Renditen für die Versicherten erzielen. Diese Freiheit bringt die jüngste Generation von Lebensversicherungen, die als Neue Klassik bezeichnet wird, mit. Im Gegenzug garantiert sie nicht mehr die volle Beitragssumme. Die Neue Klassik ist laut Assekurata „auf dem Vormarsch“.
Aber auch da ist Vorsicht angesagt. Man schaue dazu einfach auf die ehemals als Wundertüten angebotenen und gescheiterten Indexpolicen. Bei den üblichen Laufzeiten einer Lebensversicherung kosten auch die Garantien der Neuen Klassik noch zu viel und sind statistisch gesehen überflüssig. Mit reinen Investmentfondsanlagen, weltweit gestreut, sind geringere Ergebnisse als die avisierten Garantien, kaum zu erwarten, jedoch im Durchschnitt deutlich bessere Endergebnisse wahrscheinlich.
Verpackt man diese Investmentanlagen in einen kostengünstigen und flexiblen Steuerschutzmantel, kann man einer gut versorgten Zukunft positiv entgegen schauen.